Masterarbeit SFU Wien: Vitalität und Krankheitsbewältigung bei ParkinsonpatientInnen durch Wandel des Selbsterlebens in langfristiger Tanztherapie

ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für künstlerische Therapien 2020

von Frau Mag. Ursula Löwe MA (2018)

Anbei finden Sie die Zusammenfassung und das Inhaltsverzeichnis der obigen Masterarbeit.

Aufgrund des vielfachen Interesses wird eine Fortbildungsreihe angeboten:

Forschung und Umsetzung Tanztherapie mit ParkinsonpatientInnen. Beitrag zur Krankheitsbewältigung und Vitalität (InteressentInnen können sich vormerken lassen – bitte um Mail an loewe@tanzklang.at)

Zusammenfassung

Die Forschungsarbeit untersucht, welchen Beitrag Wandlungsprozesse des Selbsterlebens von ParkinsonpatientInnen in langfristiger Tanztherapie zur Stärkung der Vitalität und Krankheitsbewältigung leisten können. Vorgestellt wird ein vierjähriges Tanztherapie-Programm für ParkinsonpatientInnen, das in Methodik und Umsetzung spezifisch für die Behandlung von Parkinsonsymptomen entwickelt wurde.  Anhand semistrukturierter Interviews mit Teilnehmenden wurden Daten zum Selbsterleben im Therapieprozess erhoben. Die Grundfähigkeit ressourcenstärkenden Selbsterlebens wird – gemäß der phänomenologischen Anthropologie und des Embodiment-Paradigmas in der tanztherapeutischen Forschung – als Schlüssel zur leiblichen Vitalität aufgefasst. Aus den Interviews geht hervor, dass die PatientInnen eine prägnante Veränderung ihres Selbsterlebens durch die Tanztherapie wahrnehmen: von Lähmung und Enge zu Befreiung, Freude, Humor und Selbstannahme, Selbstmächtigkeit im lustvollen Erproben neuer Möglichkeiten, sowie sozialer Verbundenheit. Das veränderte Selbsterleben manifestiert sich in neuen leiblichen Haltungen, die flexible neue Wege zu Krankheitsbewältigung und Vitalität ermöglichen. Tanztherapie ist indiziert für Betroffene mit Interesse und Zugang zu schöpferischem Ausdruck, im Speziellen zu Tanz und Bewegung. Als Teil der künstlerischen Therapien stellt das hier vorgestellte Programm einen eigenständigen Beitrag zur effizienten und kostengünstigen ambulanten Behandlung von Parkinson dar.

Abstract

This research thesis examines how change processes of self-experiencing in long-term dance therapy can contribute to strengthen Parkinson patients vitality and illness management.  The authoress presents a long-term four years dance therapy program for Parkinson patients, which was specifically developed in methodology and implementation for the treatment of Parkinson. On the basis of semi-structured interviews with participants, data are generated concerning self-experiencing in the therapy process. The basic ability of resource-strengthening self-experiencing is understood in accordance with the phenomenological anthropology and the Embodiment paradigm in the dance-therapeutic research – as key to embodied vitality. The results of the interviews suggest that the patients witness a distinct change in the quality of self-experiencing due to the dance therapy: from immobility  and confinement to relief, joy, humor and self acceptance, self empowerment in testing new options of expression, as well as social solidarity. The transformation in self-experiencing enables new embodied positions, which in turn open new flexible approaches to the Patients illness management and vitality. Dance therapy, as a discipline of artistic therapies, is indicated for Parkinson patients with interest in creative expression, and, more specifically to dance and movement. The proposed program is a self-standing contribution for the efficient and economical outpatient treatment of Parkinson.

Inhaltsverzeichnis

1        Einleitung

1.1     Erkenntnis- und Praxisinteresse

1.2     Forschungsfrage

1.3     Aufbau und methodische Vorgehensweise

2        Morbus Parkinson: medizinisch-therapeutische Grundlagen

2.1     Epidemiologie und Symptomatik

2.1.1      Motorische Symptome

2.1.2      Neuropsychatrische Symptome – Depression, Angst, Demenz.

2.1.3      Weitere Symptome – Schmerzen und sensorische Störungen

2.1.4      Die soziale Wirklichkeit der Symptome

2.1.5      Krankheitsverlauf, Typen und Stadien.

2.2     Therapiemöglichkeiten und Ziele beim Parkinsonsyndrom.

2.2.1      Therapiekonzepte

2.2.2      Medikamentöse Therapie

2.2.3      Operative Therapie: tiefe Hirnstimulation.

2.2.4      Psychotherapie, Physiotherapie, Bewegungstherapie.

2.2.5      Künstlerische Therapien

3        Tanztherapie in ihrer intermedialen Anwendung und Bedeutung für Parkinson.

3.1     Verortung der Tanztherapie in den künstlerischen Therapien.

3.2     Der tanztherapeutische Prozess.

3.3  Ziele und Wirkfaktoren tanztherapeutischer Arbeit

3.4     Methodische Referenzen.

3.5     Wirksamkeit von Tanztherapie bei Parkinson.

3.5.1      Fragestellungen zu der Herangehensweisen in der Forschung.

4        Selbsterleben als Ausdruck des verkörperten Selbst

4.1     Embodiment, Leiblichkeit und Erleben.

4.1.1      Erfahrung des In-der-Welt-Seins.

4.2     Beeinträchtigung des Selbsterlebens durch chronische Krankheit

4.2.1      Entfremdung und Depersonalisierung.

4.3     Krankheitserleben und Strategien zur Bewältigung aus empirischen Studien.

Teil 2  Empirischer Teil.

5        Aus der Praxis: Ein vierjähriges Tanztherapie-Programm für ParkinsonpatientInnen.

5.1     Ziele

5.2     Methodenauswahl und Elemente der Therapieplanung.

5.3     Ablauf und Gestaltung.

5.3.1      Einschränkungen und Begründungen.

6        Empirische Erhebung

6.1     Methode der Erhebung – qualitativ semistrukturierte Leitfadeninterviews mit PatientInnen.

6.2     Sample und Vorgehensweise für die Interviews.

6.3     Beschreibung des Samples: Fallvignetten der Patientinnen.

7. Ergebnisse

7.1     Auswertung der Interviews.

7.2     Ergebnisse nach Themen.

7.2.1      Erleben von Freiheit und Befreiung.

7.2.2      Lebensfreude, Ausdrucksmöglichkeiten, Transformation.

7.2.3      Gefesselt in der Alltagswelt der chronischen Krankheit – Gegenhorizont Tanztherapie.

7.2.4      Erleben in der Gruppe – Gemeinsamkeit, Geborgenheit, Verständnis, Sicherheit, Ermutigung.

7.2.5      Spezifische Elemente des tanztherapeutischen Prozesses und der verwendeten Methoden.

7.2.6      Transfer zur Krankheitsbewältigung im Alltag

7.3     Grenzen und Möglichkeiten des verwendeten qualitativen Forschungsansatzes

7.4     Referenz zu den künstlerischen Therapien

8        Schlussfolgerungen/Ausblick: Sinnen-voll dem Leben mit chronischer Krankheit begegnen

8.1     Schlussfolgerungen im Bezug zur Forschungsfrage

8.2     Weiterentwicklung der künstlerisch-tanztherapeutischen Methodik

8.3     Potential der Tanztherapie für ParkinsonpatientInnen im Gesundheitssystem                                                              

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